Briten sind.. naja etwas begrenzte Leute. :ugly:
Ohne dass ich je ein Fan der Inselaffen gewesen wäre, aber wenn Du Deinen Beitrag nochmal in Ruhe liest, hast Du da nicht auch den Eindruck, dass das eine unzutreffende und nicht besonders schlaue Verallgemeinerung ist?

Falls Du Dir unschlüssig bist, schreib den gleichen Satz nochmal und ersetze "Briten" mit "Moslems" und dann antworten Dir mehr Leute darauf :D
 
Ist genau so eine Sache. Du glaubst, dass sich eine Mehrheit im Volk für die Abschaffung der Menschenrechte finden würde? Daran glaube ich keine Sekunde. Allerhöchstens minimale Änderungen, wenn überhaupt. Aber auch das schließe ich de facto aus.

Aber gut - nehmen wir an, es gäbe eine Mehrheit in einer Abstimmung zur Abschaffung der Menschenrechte. Ja, dann ist es so. Dann waren die Menschenrechtler offensichtlich nicht in der Lage, die Folgen dieser Entscheidung gut genug zu kommunizieren. Und offensichtlich hat auch im Freundeskreis dieses Thema keine Priorität gehabt. Wenn das so ist, dann ist es so. Mal abgesehen, dass wir dann ganz schöne internationale Probleme bekämen, wäre das aber eine ganz großartige Lektion, die das Volk definitiv zum Umdenken bewegen würde.

Dein grundlegendes Problem ist, dass Du glaubst, dass Wahlentscheidungen auf sachlicher Betrachtung basieren, wo die Menschen auch einen oder zwei Schritte weiter denken.

Nur zeigt die Realität, dass es eben nicht so ist.

Alleine schonmal das Thema Freundes/Bekanntenkreis.
Meiner reicht politisch von konservativ bis linksradikal,a ltersmäßig von darf Motorrad fahren bis Rentner und einkommensmäßig von Hartz IV bis Topmanager.
Damit kann ich mir selbst bei Themen, die mich nicht direkt betreffen, aus dem direkten Umfeld Meinungen einholen oder drüber nachdenken, welche Auswirkung eine rechtliche Änderung auf Meier, Müller und Schulz hat, und danach dann entscheiden.

Das extreme Gegenteil sind aber die Filterblasen, in denen diverse Menschen hocken.
Da wird erstmal nicht drüber diskutiert, weil die Blase die Richtung vorgibt. Und Ausführungen über mögliche Folgen von "Externen" werden sowieso nicht angenommen.

Sicherlich sind die Filterblasen nicht so groß, dass sie eigenständig Entscheidungen in eine Richtung lenken können, aber sie sind groß genug, um mehr als nur das Zünglein an der Wage zu sein.

Das andere ist die Sachlichkeit als solches.
Klar, keiner kann die Auswirkungen seiner Entscheidung auf alle Mitbürger/Unternehmen/Drittländer überschauen.
Aber bei manchen reicht es doch nur bis zum eigenem Tellerand oder nur zu "Dagegen!".

Du sagst, wenn es so ist, dann ist es so und man wird draus lernen, ist ein wenig einfach gedacht.
Nehmen wir doch jetzt mal GB.
Das Votum für den Brexit war eindeutig. Ist so.
Die letzte Parlamentswahl war zumindest contra hartem Brexit. Ist so.

Die Folge daraus:
Die Torries können nicht auf harten Brexit verhandeln, weil ihnen die Parlamentsmehrheit fehlt. Die Labour wird versuchen, parlamentarisch Sachen durchzudrücken, die gegen das Brexit-Votum bzw. den zugrunde liegenden Argumenten laufen.
Das erschwert die Verhandlungen maximal und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass zum fixen Austrittstermin kaum Sachen vertraglich geregelt sind. Wird dann halt so sein.

Geht das dann krachen, hat man in fünf Jahren das Paradebeispiel um gegen Volksabstimmungen jeglicher Art auf überkommunlaer Ebene zu argumentieren. Ist dann auch so.

Und damit ist dann das Thema Mitbestimmung um 50 Jahre nach hinten geworfen.
Ist dann auch so.

Ist aber nicht wünschenswert. Nur muss mit den Folgen kaum einer derer leben, die pro Brexit gestimmt haben.
Nur hat auch genau kaum einer von denen über solche Folgen nachgedacht.

gruss kelle!
 
Ohne dass ich je ein Fan der Inselaffen gewesen wäre, aber wenn Du Deinen Beitrag nochmal in Ruhe liest, hast Du da nicht auch den Eindruck, dass das eine unzutreffende und nicht besonders schlaue Verallgemeinerung ist?

Falls Du Dir unschlüssig bist, schreib den gleichen Satz nochmal und ersetze "Briten" mit "Moslems" und dann antworten Dir mehr Leute darauf :D

Das war Provokation, und du hast nicht nur Haken mit Köder aber auch Blei und Pose geschluckt. :biggrin:
 
Das war Provokation, und du hast nicht nur Haken mit Köder aber auch Blei und Pose geschluckt. :biggrin:
Ah, verstehe. Du Fuchs, Du! Da bin ich aber froh, dass ich gleich und sofort politisch korrekt reagiert habe. Und woran erkennt man an Deinem Beitrag, dass Du es sarkastisch meinst?

Dein grundlegendes Problem ist, dass Du glaubst, dass Wahlentscheidungen auf sachlicher Betrachtung basieren, wo die Menschen auch einen oder zwei Schritte weiter denken.

Nur zeigt die Realität, dass es eben nicht so ist.
Ok, mit allem, was Du schreibst hast Du meiner Ansicht nach recht und ich stimme zu.

Was das "dann ist das so" betrifft: Im Grunde sagst Du es ja selbst. Es mag Wege geben, die jetzt steiniger oder jetzt unpassierbar sind, aber damit muss man sich jetzt arrangieren. Ich sag es mal ein wenig provokativ, aber genau das mache ich und mein Freundeskreis schon seit Jahren. Wir schauen erschüttert auf die Wahlergebnisse, stellen fest, dass Frau Doktor schon wieder gewonnen hat, sagen uns "dann ist das so" und machen weiter bis zur nächsten Wahl.

Weil auch die Alternativen, zu denen man persönlich bereit ist, äußerst überschaubar sind. Man könnte zivilen Ungehorsam üben, das aber unter Einsatz der eigenen Existenz. Kann man machen, wenn man finanziell unabhängig ist oder nichts mehr zu verlieren hat. Beides trifft wohl auf über 95% der Deutschen nicht zu, auf mich auch nicht. Und dann hört es auch schon auf, weil wir ansonsten ganz dicht in die Nähe von Terrorismus oder anderen Dingen kommen, über die man nicht mal als Alternative nachdenken möchte.

Ich hätte ehrlich gesagt erwartet, dass andere Länder lange vor den Briten die EU verlassen. Länder, denen ein Austritt genutzt hätte, um ihre Wirtschaft auf die Kette zu bekommen. Da wären vor allen anderen Griechenland, Portugal, Spanien und Italien. Der Austritt der Briten wird ihnen vermutlich eher schaden als nutzen, obwohl ich mir wünschen würde, dass es nicht so ist. Aber ausgerechnet die rennen als erste weg. Nur da es so jetzt so ist und ich ja ein bekennender Fan von dem Hans Werner Sinn bin und er es wie kaum ein anderer versteht, die Dinge haarscharf auf den Punkt zu bringen, will ich seine Meinung mal hier verlinken: Gastbeitrag in der FAZ.

Was ich aber nach wie vor an der Aktion rückhaltlos befürworte ist die Tatsache, dass die Briten befragt worden sind. Ob das Ergebnis nun optimal, schlau oder bestmöglich war, ist eine andere Sache. Für Deutschland wäre ein Verbleib der Briten sicherlich wünschenswert gewesen. Aber ich sehe es nach wie vor so, dass hier die Demokratie vor allem anderen gewonnen hat. Wenn man diesen Kurs weiter geht und wenn der Brexit jetzt auch weh tun sollte, dann wird beim nächsten Volksentscheid vielleicht schon das Volk weniger aus dem Magen heraus entscheiden, als viel mehr mit dem Kopf. Und sich auch mal informieren gehen bevor sie für oder gegen etwas stimmen. Wenn nicht beim nächsten, dann beim übernächsten Mal. Aber genau so "erzieht" man ein Volk da hin, selbst für sich Verantwortung zu übernehmen und sie "demokratietauglich" zu machen. Deswegen halte ich es nach wie vor für vorbildlich, dass die Briten ihr Volk befragt haben, statt einfach so zu regieren, wie es ihnen am Besten deucht. Zumal damit erfahrungsgemäß auch nie garantiert werden kann, dass der beste Weg gegangen wird (siehe Merkel und tausend anderer Beispiele).
 
Inwiefern hat denn die Demokratie gewonnen, wenn schon bei den nächsten Wahlen 1. der Rückhalt der Wähler für den Brexit direkt zum grossen Teil verloren gegangen ist und 2. insgesamt die Wahlverdrossenheit zunahm? Wenn das ein Ausdruck der Demokratie und nicht der ich nenne es mal "Unüberlegtheit", "Unkenntnis" und nachrennen von "Nationalisten" war. Was braucht es denn dann noch? Da haben die Politikverdrossenen sogar ein Erfolg gehabt und was machen sie daraus sie lassen sie es schleifen. Könnte man mal fragen wieso?
 
Inwiefern hat denn die Demokratie gewonnen
Das Volk wurde befragt und der Ausgang der Wahl als verbindlich erachtet. Damit hat die Demokratie gewonnen.

wenn schon bei den nächsten Wahlen 1. der Rückhalt der Wähler für den Brexit direkt zum grossen Teil verloren gegangen ist und 2. insgesamt die Wahlverdrossenheit zunahm
Lernprozess. Und das tut sowohl der Demokratie gut, als auch den Menschen in ihr. Die Konsequenzen aus dem Brexit haben jetzt alle zu tragen. Die einen können jetzt klugscheißen und sagen: "Ich habe es euch gleich gesagt, dass es so kommt", andere werden sich vielleicht ärgern, wie sie abgestimmt haben und wieder andere, dass sie gar nicht wählen waren. Nicht alle zur gleichen Zeit, aber in den nächsten Jahren. Und wie gesagt: Es ist überhaupt nicht klar, ob GB nennenswert unter dem Brexit leiden wird. Vermutlich schon, aber es bleibt abzuwarten.

Wer das als Vorwand nimmt, jetzt den Politikverdrossenen zu spielen, hat so rein gar nichts verstanden. Aber auch diese Leute muss es geben. Dann braucht es eben noch ein paar Volksentscheide mehr, bevor die ihren Arsch wieder hoch bekommen und abstimmen und vorher für ihre Position im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis werben.

Wenn das ein Ausdruck der Demokratie und nicht der ich nenne es mal "Unüberlegtheit", "Unkenntnis" und nachrennen von "Nationalisten" war.
Ich bin zuweilen schockiert, was Du und andere für eine Vorstellung von Demokratie haben. Natürlich können alle diese Sachen passieren. Es hätten auch Sozialisten sein können, Tierquäler oder Karnickelzüchter, denen das Volk folgt. Aber genau das ist nun einmal Demokratie. Jeder wirbt für seine Position mit den Argumenten und Mitteln, die er zur Verfügung hat. Schließlich kommt es zur Abstimmung und irgendwer wird immer gewinnen. Ob es der aus meiner oder Deiner Sicht beste Kandidat/Weg ist, ist doch dabei völlig unerheblich. Und wenn eine Seite weitestgehend darauf verzichtet, die eigenen Argumente zu publizieren, die andere Seite sich dafür um so mehr ins Zeug legt, dazu das Wahlvolk mehrheitlich zu blöd/faul/desinteressiert ist, sich über mögliche Folgen aus allgemein zugänglichen Quellen zu informieren - aber trotzdem für oder gegen etwas votieren, dann ist das so. Und dann haben auch die Leute die Folgen zu tragen.

Ich kann dazu nur sagen, dass ich den Weg meiner Regierung seit Jahren für buchstäblich katastrophal halte und behaupten möchte, dass es auch alles nicht hätte schlimmer kommen können, wenn es für jede Pieselpampe einen Volksentscheid gegeben hätte. Ob Flüchtlingskatastrophe (einschließlich Asylpolitik, Dublin III und allem), Bankenrettung (einschließlich der Folgen daraus), Rente, Griechenland, Troika und EU im Allgemeinen, Steuerpolitk, ... egal bei welchem Punkt. Nur dann hätte wenigstens das Volk entschieden. Also jene, die es auch ausbaden müssen. Ich habe im ganzen Leben noch keinen Politiker getroffen, der die Suppe gefressen hätte, die er dem Volk eingebrockt hat.
 
Photon: "Das Volk wurde befragt und der Ausgang der Wahl als verbindlich erachtet. Damit hat die Demokratie gewonnen."

Viele Briten haben zugegeben, dass sie nicht viel bis gar nicht Ahnung von EU-Mitgliedschaft hatten. Sie waren dummerweise unglaublich schlecht informiert, da der Trottel Cameron war offenbar sicher, dass sie für EU stimmen.

Wenn Leute nicht mal richtig verstehen, wovon sie stimmen, ist das nur Anarchismus, ein Zerrbild von Demokratie. Ausserdem, wie üblich bei Volksabstimmungen, das Resultat war sehr halbiert, fast 50%-50%. Alles andere als kluge Lösung. Cameron hat unglaublich blöd das ganze getan.
 
@Freirenner Das selbe Resultat zu Ungunsten von Photon's Meinung und er würde komplett etwas anderes schreiben. ;)
Photon sehen wir es an diesem Tag hat es zum Glück mehrere Menschen an die Urnen getrieben und ja das hätte positiv sein können. Jedoch allein dadurch das ein Teil gar nicht genau wusste was da passiert. Die Verantwortlichen von UKIP quasi mit dem Gewinn auch schon sich wieder ihrer Verantwortung entzogen. Lügen und Halbwahrheiten auf einmal nichts mehr von wissen wollten. Und dazu die Politikverdrossenheit quasi mit der nächsten Wahl wieder herbeiführten kann man meines Erachtens eben nicht von einem "Gewinn für die Demokratie" reden, sondern maximal vom Gewinn der Populisten die ihrer Verantwortung nicht nachkamen.
Das nun alle Briten (oder der Grossteil, Schottland erwägt ja diesbezüglich ein zweites Referendum für Schottland) das ausmerzen müssen ist doch selbstverständlich. Denn wenn die "Wahl" nicht nachverfolgt werden würde, das wäre ein Abkehr von der Demokratie. Aber davon sieht man ja bisher nichts, m.E.
 
Viele Briten haben zugegeben, dass sie nicht viel bis gar nicht Ahnung von EU-Mitgliedschaft hatten. Sie waren dummerweise unglaublich schlecht informiert, da der Trottel Cameron war offenbar sicher, dass sie für EU stimmen.
Das ist aber nicht der Demokratie anzulasten. Das ist der Freiheit anzulasten oder anders gesagt: Der Unfähigkeit vieler Menschen, mit Freiheit auch richtig umgehen zu können. Denn zu einer Demokratie gehört auch, persönlich Verantwortung zu übernehmen. Aber jeder hat auch die Freiheit, es sein zu lassen. Und das ist doch das Problem. Machen wir es wie in der DDR: Jeder wird zur demokratischen Wahl gezwungen, notfalls mit Polizeigewalt zur Urne geschliffen. Gute Idee?

Die andere Sache ist die Frage nach der politischen Bildung. Es ist mutig, dass wenn jemand überhaupt nicht weiß wofür er da abstimmt, trotzdem zur Abstimmung geht. Aber er hat ja die Freiheit, es zu dennoch zu tun. Wenn ich keine Ahnung hätte, worum es geht, würde ich auch nicht abstimmen. Oder mich alternativ so weit informieren, bis ich der Meinung bin, abstimmen zu können. Das heißt nicht, dass ich jedes Wenn und Aber auf dem Schirm habe, aber das haben ja meine Volksvertreter auch nicht. Insofern bin ich da ja in bester Gesellschaft.

Die Ausrede "ich wusste gar nicht, was EU-Mitgliedschaft bedeutet" ist somit komplett für den Arsch. Oder vielleicht nicht, weil Lerneffekt.

Ausserdem, wie üblich bei Volksabstimmungen, das Resultat war sehr halbiert, fast 50%-50%. Alles andere als kluge Lösung. Cameron hat unglaublich blöd das ganze getan.
Es ging um eine Mehrheitsentscheidung. Die Mehrheit hat entschieden. Vielleicht wäre 2/3 besser gewesen, aber dann würden sie vielleicht heute noch wählen.

Und ja, Cameron hat es verpasst, seine Argumente ins Volk zu tragen. Er hätte mindestens ebenso einen Aufwand betreiben müssen, wie die EU-Gegner. Jetzt haben er und eigentlich alle Europäer eine ganz wichtige Lektion gelernt. Hoffe ich zumindest. Gleichzeitig würde sich der Staat auch eine Selbstverpflichtung zur Bildung des Volkes auferlegen.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Brexit-Befürworter auch sonst nicht die hellsten Lichter waren. Aber dennoch haben sie eine volle Stimme zur Wahl. Dann muss man eben die Sprache der Zuhörerschaft anpassen. Nur ich kann immer nicht verstehen, wenn dann geplärrt wird: "Die pösen pösen Pupulisten haben mir die Stimmen geklaut". Nein, haben sie nicht. Sie haben nur mit den Leuten so geredet, dass sie sie verstanden haben. Die exakt gleichen Möglichkeiten hat jede andere Fraktion/Partei auch. Und wenn es trotz aller Bemühungen noch immer nicht für die Mehrheit reicht, ja dann könnte man auch mal hinterfragen, ob der andere Standpunkt nicht doch der bessere ist.
 
"Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Brexit-Befürworter auch sonst nicht die hellsten Lichter waren. Aber dennoch haben sie eine volle Stimme zur Wahl. Dann muss man eben die Sprache der Zuhörerschaft anpassen. Nur ich kann immer nicht verstehen, wenn dann geplärrt wird: "Die pösen pösen Pupulisten haben mir die Stimmen geklaut". Nein, haben sie nicht. Sie haben nur mit den Leuten so geredet, dass sie sie verstanden haben. Die exakt gleichen Möglichkeiten hat jede andere Fraktion/Partei auch. Und wenn es trotz aller Bemühungen noch immer nicht für die Mehrheit reicht, ja dann könnte man auch mal hinterfragen, ob der andere Standpunkt nicht doch der bessere ist."

Etwa so demokratisch kamen auch in Deutschland gewisse Fanatiker und ihre rechtsradikale "Arbeiter"-Partei an die Macht AD 1933. Besonders Deutsche soll sowas schon entsetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Etwa so demokratisch kamen auch in Deutschland gewisse Fanatiker und ihre rechtsradikale "Arbeiter"-Partei an die Macht AD 1933. Besonders Deutsche soll sowas schon entsetzen.
Ohne jetzt detailliert darauf einzugehen: Aber wenn wir alle fürchten, dass eine radikale Partei dem Pöbel den Kopf verdreht, dann tun wir was genau dagegen?

Kann ich Dir sagen: Im Augenblick entscheiden Richter darüber, was eine radikale Partei ist. Dann entscheiden sie, ob es den Deutschen zugemutet werden kann oder nicht. Wenn nicht, dann gibt der Staat viel Geld aus, um Informanten zu bezahlen, alle möglichen Beweise zu sammeln und schließlich mit sehr viel Glück die Partei zu verbieten. Ein paar Leute gehen in den Knast (oder auch nicht) und ein paar Jahre später gibt es eine neue Partei - diesmal mit besserem juristischem Beistand. Aber die Leute haben sich nicht geändert.

Das halte ich persönlich für raus geschmissenes Geld. Ja, eine Demokratie muss geschützt werden, aber doch bitte nicht mit den Waffen, die eigentlich per Definition von Demokratie ausgeschlossen sind. Wenn die Mehrheit der Menschen im Lande keine Demokratie mehr will und sie abwählt, dann ist das so und vor allem zu akzeptieren. Dann ist es ohnehin zu spät und die Demokratie war schon lange vorher tot oder es hat sie nie gegeben.

Zu einer Demokratie gehört die offene Diskussion ohne Angst vor Repressalien. Allein an diesem Punkt sehen wir doch schon, dass unsere Demokratie krank ist (oder nicht existent, je nach Betrachtungsweise). Jeder sollte frei seine wie auch immer geartete Meinung äußern dürfen, jeweils ohne befürchten zu müssen, dass einer von beiden abgeführt, inhaftiert, erschossen wird oder auch nur seinen Arbeitsplatz verliert. Das ist doch das Ziel, wo man hin muss. Davon sind wir noch Lichtjahre entfernt. Auch gehört dazu, dass die Entscheidungen der Politiker "Im Namen des Volkes" getroffen werden. Darüber kann man vortrefflich streiten, weil das Volk ja nicht gefragt wird. Vielleicht trägt die Mehrheit die Entscheidungen, vielleicht nicht. Aber nach den letzten Wahlergebnissen (und Wahlbeteiligungen) hege ich daran ernsthaften und begründeten Zweifel.

Ich erwarte auch, dass sich eine gesunde Demokratie selbst schützen kann. Weil die Menschen (der Zukunft) in ihr gern Verantwortung übernehmen und sich die Macht gar nicht aus der Hand nehmen lassen wollen. Sicherlich nicht alle. Immer wird es einen geben, der Gift und Galle geifert, hetzt und diffamiert was das Zeug hält. Und diejenigen, die sich lieber führen lassen als selbst zu denken. Die große Mehrheit aber wird sich deswegen nicht vergiften lassen. Nicht in einer gesunden Demokratie. Das bedeutet, dass er wählen/abstimmen geht und sich vorher informiert. Alle Sachverhalte immer von mindestens 2 Seiten betrachtet. Auch diskussionsfähig und im Zweifel auch bereit ist, seine Meinung zu überdenken oder gar zu ändern. Und so eine entsprechende Erziehung kann schon im Kindergarten anfangen ohne gleich ein vorgefertigtes Weltbild mitzuliefern. Einfach nur ein Minimum an Diplomatie, Empathie und Offenheit, was meiner Ansicht nach ohnehin die Basis für ein gesundes Miteinander sein sollte.

Das Verbieten von Parteien und Meinungen, Zensur, politische Gefangennahme, ... sind alles Mittel, die eine Demokratie per Definition gar nicht zulässt. Auch das Regieren nach eigenem Gutdünken und Gusto nicht - vor allem nicht bei Dingen, die alle im Lande betreffen und direkten Einfluss auf das tägliche Leben eines jeden Einzelnen haben könnten. Ein EU-Beitritt oder -Austritt ist exakt so ein Fall. Einführung einer anderen Währung ist so ein Fall. Abkehr oder Übernahme des Goldstandards ist ebenfalls so ein Fall. Bankenrettung, Rettungsschirme, ... diese Liste würde noch etliche Punkte umfassen.

Ich gebe Dir aber in einem Punkt recht: Die Briten waren noch nicht so weit, eine so große Entscheidung treffen zu können. Aber dass sie es nicht waren, dass ist die Schuld der britischen Regierung und in diesem speziellen Fall der Brexit-Gegner. Trotzdem war das gelebte Demokratie und sollte daher Lehre und Vorbild sein.
 
Also Du findest es ok, wenn in Chats, Gruppen, beim Bier der Tod der Geflüchtete nicht nur herbeigeredet werden, sondern direkt auch MAssnahmen ergriffen werden. Aber Du findest es blöd, wenn man dies Leuten NACHWEISEN kann, das jene Leute in den Knast gehen? Das sind doch zweierlei Maßstäbe.
Klar darf jeder seine kritischen Gedanken zu etwas nennen. Null Problemo. Nur wo die rechten aufhören ihren Denkapparat zu nutzen ist es dann erreicht wenn es um die Würde oder gar um Menschenleben geht. Wenn aus Ressentiments Angriffe werden, wenn aus Vorurteilen Diskriminierung und Rassismus wird.
Ich weiß nicht wie es bei Dir ist, aber selbst im TV in den grossen Medien der Lügenpresse sehe ich immer wieder Kritiker. Und das ist alles kein Problem, niemand wird erschossen, niemand wird verhaftet etc. Warum? Weil diese Personen ihre Kritik ohne Ressentiments schaffen zu erklären, ohne das sie Haft, Mord oder sonst was gegen Minderheiten, Religionsteilnehmer zu fordern darlegen können.
Solange die Rechten das nicht kapieren, wo die RECHTLICHEN Grenzen liegen, solange werden die Rechten rumheulen immer mit zweierlei Maßstäben angeblich behandelt zu werden.

Dabei sind es sie selbst, das "Völkchen" die hier meist mit zweierlei Maßstäbe agieren. Recht und Ordnung von anderen insbesondere Ausländer und/oder Muslime. Selbst aber keinen blassen Schimmer haben (weil u.a. die Partei ja angeblich so jung ist, etc.) was sie laut Gesetz dürfen und was nicht. Plus jenen Extremisten die sehr wohl wissen was sie da fordern und gerne ein neues Deutschland haben wollen in Gedenken an '33. Solche Formen braucht man weder zu unterstützen (Minderheitsgedanken) noch zu erdulden!

Wenn man dies in anderen Ländern frei äussern darf (und nein nicht in vielen Ländern ist das so ;) ) dann ist das ist so. Denn dort gelten anderen Gesetze. Dann wandere aus, als "Ausländer", und lasse Dich da nieder.
 
...Klar darf jeder seine kritischen Gedanken zu etwas nennen. Null Problemo. Nur wo die rechten aufhören ihren Denkapparat zu nutzen ist es dann erreicht wenn es um die Würde oder gar um Menschenleben geht. Wenn aus Ressentiments Angriffe werden, wenn aus Vorurteilen Diskriminierung und Rassismus wird...

...Solange die Rechten das nicht kapieren, wo die RECHTLICHEN Grenzen liegen, solange werden die Rechten rumheulen immer mit zweierlei Maßstäben angeblich behandelt zu werden.

Wobei genau dasselbe gilt für extreme "Linke". Wah? Reden wir besser von allerlei Extremisten oder Radikalen generell. Immer Problemfälle.
 
Natürlich gilt das auch für den linksextremistischen, islamistischen und allen anderen extremistischen Strömungen.
 
Wenn man dies in anderen Ländern frei äussern darf (und nein nicht in vielen Ländern ist das so ;) ) dann ist das ist so. Denn dort gelten anderen Gesetze. Dann wandere aus, als "Ausländer", und lasse Dich da nieder.
Ich will auf Dich gar nicht weiter eingehen, denn ich weiß ja genau, wohin jedwede Diskussion mit Dir führt. Aber das Notwendige muss trotzdem sein (wie eigentlich immer nach einem Deiner Posts):

Ich rede nicht von mir. Ich kann meine Meinung frei äußern, weil sie sich auch im Rahmen dessen bewegt, was der Gesetzgeber zulässt. Achtung: Ich rede nicht von Beleidigungen oder ähnlichem! Ich rede von pauschal verbotenen Meinungen. Hinzu kommt, dass meine Meinung auch von vielen geteilt wird. Das trifft aber nicht auf jede Meinung zu und das ist falsch und antidemokratisch.

Und zum Schluss noch das obligatorische Maßregeln: Hör auf zu diffamieren. Hör auf, Dir Deine Welt zusammen zu dichten und Deine Phantasien anderen als Ideologie zu unterstellen. Furchtbar ist das.
 
Welcher arme Drops kann denn nicht seine "Meinung" kundtun und warum kann er es nicht mehr?
 
Die heimliche Sehnsucht nach dem Exit vom Brexit

Folgende News wurde am 28.01.2018 um 11:56:48 Uhr veröffentlicht:
Die heimliche Sehnsucht nach dem Exit vom Brexit
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Brüssel (dpa) - Wie könnte der Brexit wohl im allerbesten Fall enden? Angelika Niebler wird nachdenklich bei der Frage. Dann sagt sie: «Ich würde mir wünschen, dass es sich die Briten noch einmal überlegen.»
London soll den politisch und wirtschaftlich waghalsigen Plan des EU-Austritts fallen lassen, zu Sinnen kommen, den Irrweg vergessen. Und dann: Schwamm drüber. Mit dieser Hoffnung ist die CSU-Europaabgeordnete in Brüssel bei weitem nicht allein.
Die Europäische Union und Großbritannien treiben zwar die Vorbereitungen der für 2019 geplanten Trennung systematisch voran - so an diesem Montag, wenn die 27 bleibenden EU-Länder ihre Linie für die nächste Verhandlungsetappe festzurren. Aber je näher diese historisch beispiellose Scheidung rückt, je komplizierter die tausend Einzelfragen werden, je düsterer die Folgen scheinen, desto williger klammert man sich an den letzten kleinen Strohhalm.
Neulich erst rief EU-Ratspräsidentschaft Ratspräsident Donald Tusk im Europaparlament den Briten zu: «Unsere Herzen sind immer noch offen für Sie! » Worauf Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit einstimmte: «Ich hätte nicht gerne, wenn dies in London überhört wird.» Und dessen Vize Frans Timmermans meinte, selbstverständlich bleibe die Tür offen für die Briten.
Ermuntert fühlten sich alle drei offenbar durch einen eigenartigen Vorstoß des britischen Europaabgeordneten Nigel Farage. Der ehemalige Chef der rechtspopulistischen Ukip-Partei ist seit dem Brexit-Referendum 2016 bekannt als einer der verbissensten EU-Verächter. Doch brachte er zu Jahresbeginn eine zweite Volksabstimmung ins Gespräch - in der Absicht, mit einem noch eindeutigeren Ergebnis den glatten Bruch mit Brüssel endlich unumkehrbar zu machen.
Premierministerin Theresa May wies dies weit von sich, ebenso wie jeden Zweifel an ihrem Mantra: «Brexit heißt Brexit». Doch in Brüssel horchte man auf. Hatte doch im Dezember eine Umfrage des Instituts BMG Research in Großbritannien eine Mehrheit für den Verbleib in der EU ermittelt. Eine sehr knappe Mehrheit allerdings, gerade mal 51 Prozent - nur einen Hauch besser als das Ergebnis des Referendums 2016, als rund 48 Prozent der Teilnehmer Ja zur EU sagten.
Selbst wenn eine neue Abstimmung knapp anders herum ausginge - an der tiefen Spaltung der britischen Gesellschaft würde dies nichts ändern, meint Guntram Wolff, Direktor der Brüsseler Denkfabrik Bruegel. «Deshalb ist meine politische Einschätzung: Man muss jetzt den Brexit durchziehen.»
Sein Kollege Andrew Duff vom European Policy Centre hat das Szenario eines Rückziehers gerade haarklein durchgespielt und kommt zu dem Ergebnis, dass es rechtlich keine Hindernisse gebe. Trotzdem glaubt auch Duff nicht daran. «Es ist schwer zu übertreiben, wie sehr Großbritannien in Ungnade gefallen ist», schreibt der ehemalige liberaldemokratische Europaabgeordnete. Zu sehr hätten die Briten in Brüssel genervt, zu sehr habe sich die EU inzwischen an den Gedanken gewöhnt, die exzentrischen Cousins von der Insel bald nicht mehr im Familienrat zu haben.
Jens Geier, Chef der SPD-Abgeordneten im Europaparlament, bestätigt das. Zwar merkten nun offenbar viele im Vereinigten Königreich, «dass die Tories mit dem Brexit einen der wohl größten Fehler der britischen Geschichte betreiben». Die Chance auf einen Exit vom Brexit sei aber gering. «Deshalb sollten wir die Chancen in den Blick nehmen: Die Blockierer sind weg, es wird weniger Extrawürste geben.» Es schwingt bei aller Wehmut und Verletztheit auch Erleichterung mit.
Und so werden sich die Unterhändler beider Seiten in den nächsten Monaten durch die Berge ungelöster Probleme wühlen - von Länge und Bedingungen der Übergangsfrist nach dem Brexit, die bis März geklärt sein sollen, bis hin zur Grundsatzfrage, wie man sich trennt - und dann aber möglichst genauso eng beieinander bleibt.
In Brüssel sticheln Diplomaten, die Briten wüssten ja immer noch nicht, was sie wollten. Man erwarte bitteschön endlich konkrete Vorschläge zur von May gewünschten «tiefen und besonderen Partnerschaft». Am klarsten sei noch die Forderung von Brexit-Minister David Davis nach einem «Ceta plus plus plus» - einem Handelskommen wie mit Kanada, nur eben viel enger und vorteilhafter für Großbritannien samt Zugang der britischen Finanzwirtschaft zum EU-Binnenmarkt.
Bei der EU sieht man wenig Spielraum für so einen Pakt, solange Großbritannien die Pflichten des Binnenmarkts und der Zollunion nicht akzeptieren will. Aber auch da hofft mancher noch auf ein spätes Einlenken. Wenn schon Brexit, dann möglichst harmlos: Norwegen ist doch auch Teil des Binnenmarkts, ohne EU-Mitglied zu sein.
CSU-Europapolitikerin Niebler jedenfalls meint schließlich auf die Frage nach dem günstigsten Ausgang des Brexit-Schlamassels: «Am besten wäre das Norwegen-Modell oder zumindest die weitere Mitgliedschaft in der Zollunion.» Träumen wird man ja noch dürfen.
 
Sie wollten "Raus aus der EU" .
Also auch mit allen Nachteilen für Sie !

Die EU sollte an der Demarkationslinie eine Feste Mauer errichten und diesem Land die volle Härte der EU zeigen.

(Wer darin diesen Unfug erkennt, der darf Ihn behalten.
Oder auch als Sarkasmus ansehen.)