Wirtschaft DIHK-Chef: Wirtschaft ist Gewerkschaften hilflos ausgeliefert

Besser spät als nie... ;)


MartyMcFly schrieb:
Sie fordern eine Beteiligung an den extremen Gewinnen, die durch die Bank in der deutschen Wirtschaft eingefahren werden... 15 der 30 grössten deutschen Unternehmen haben 2005 den höchsten Gewinn ihrer Firmengeschichte eingefahren. Was haben Sie damit getan?
Ok, die Banken können wir sicher ausklammern. Deren Unternehmenspolitik ist noch eine andere und in diesem Punkt stimme ich dir absolut zu! Man hört immer wieder von Rekordgewinnen, während auf der anderen Seite massig Stellen abgebaut werden!

Mein Beitrag bezog sich eher auf die allgemeine Situation, als auf die Banken speziell.


MartyMcFly schrieb:
Ein Klinikarzt hat meist fast 10 Jahre studiert und wird am Ende mit einem Stundenlohn abgespeist, der auf dem Niveau einer Aldi-Kassiererin liegt. Findest Du das in Ordnung?
Sage ich doch! Lies meinen Beitrag noch mal richtig durch und dann wirst du sehen, dass mir durchaus bewusst ist, dass die Klinikärzte schlechte Arbeitsbedingungen vorfinden!


MartyMcFly schrieb:
Es stinkt Dir, wenn der Müll nicht abgeholt wird. [...] Mach den Job doch selber. Du machst diese Arbeit bestimmt billiger als die Leute bei der Müllabfuhr. [...]

Was ist denn an den Forderungen völlig überzogen?
Leider vergisst du hier, wie auch in deiner gesamten Argumentation, wie die Forderungen der Gewerkschaft bezahlt werden sollen! Siehst du da irgendein Mittel, so dass der Staat mal eben für sämtliche Müllmänner eine Lohnerhöhung locker machen kann?

Sorry, aber bei der derzeitigen Lage des Staatshaushaltes sehe ich da wenig Chancen! Wozu diskutieren wir denn jedes Jahr über die Höhe der Neuverschuldung?


MartyMcFly schrieb:
Und dieses Geschwätz mit "Dann produzieren wir im Ausland, da ist es billiger!" kann ich nicht mehr hören. Dann sollen sie doch gehen und mal schauen, was sie im Ausland bekommen.
Wer sagt das denn? Ich nicht!

Aber von mir aus: Was bekommen sie denn im Ausland? Doch nicht etwa billige Arbeitskräfte, sodass es sich sogar lohnt Krabben zum auspulen weit weg zu verfrachten und sie wieder nach Deutschland zu karren?
 
Kelle schrieb:
Gewinne sind zwingend notwendig, um das Unternehmen zu halten, um forschen und entwickeln zu können.
Wir reden hier nicht über Kosten für Forschung. Wir reden über die Gewinne, die an die Eigentümer ausgeschüttet werden. Davon wollen die Gewerkschaften ihren Teil. Weil dort ein Missverhältnis besteht.

Aber sie sind nicht dafür da, Max Müller fünf Prozent mehr zu zahlen, obwohl der nicht mehr arbeitet oder schafft wie letztes Jahr.
Ach nee? Wenn 10% der Mitarbeiter entlassen werden, die restlichen 90% aber mehr produzieren und verkaufen als vorher, dann leistet der einzelne also nicht mehr als vorher? Das die Produktivität einzelner Mitarbeiter ständig zunimmt, davon hast Du noch nie etwas gehört, oder?

Gewerkschaften haben ein Problem:
Die haben noch nichts von Leistungsorientierung gehört.
Erfolgsabhängige Vergütung, Leistungsprämien, Überschussbeteiligungen etc. sind seit langem Bestandteile von Vereinbarungen, was meinst Du also?

Marty
 
MartyMcFly schrieb:
Wir reden hier nicht über Kosten für Forschung. Wir reden über die Gewinne, die an die Eigentümer ausgeschüttet werden. Davon wollen die Gewerkschaften ihren Teil. Weil dort ein Missverhältnis besteht.

Eigentümer bekommen nicht nur die Gewinne, sondern tragen auch die Risiken (haften etc.), ein Arbeitnehmer kann im schlimmsten arbeitslos werden bzw. kein Geld mehr bekommen.
Wenn sich die Ausschüttungen/Gewinne nicht mehr lohnen, wird auch niemand Risiken eingehen. => Es entstehen keine Arbeitsplätze.
 
MartyMcFly schrieb:
Wir reden hier nicht über Kosten für Forschung. Wir reden über die Gewinne, die an die Eigentümer ausgeschüttet werden. Davon wollen die Gewerkschaften ihren Teil. Weil dort ein Missverhältnis besteht.

Und wer redet von dem Geld, dass die Eigentümer investiert haben?
Oder von den Dividenden, die die Mitarbeiter selbst auf Vorzugsaktien einstreichen?
Und die Frage nach den Zeiten von Verlusten ist immer noch offen.

MartyMcFly schrieb:
Ach nee? Wenn 10% der Mitarbeiter entlassen werden, die restlichen 90% aber mehr produzieren und verkaufen als vorher, dann leistet der einzelne also nicht mehr als vorher? Das die Produktivität einzelner Mitarbeiter ständig zunimmt, davon hast Du noch nie etwas gehört, oder?

Alles Pauschalisierung.
Ein Fließband hat eine festgeschriebene Kapazität, da ist nix mit Produktivität steigern.
Außerdem gehört eine konstante Verbesserung zum Lauf der Dinge.
Dafür gibts ja auch den automatischen Aufstieg in den Tarifklassen, macht in Niedersachsen ca. 2% pro Jahr. Garantiert.

MartyMcFly schrieb:
Erfolgsabhängige Vergütung, Leistungsprämien, Überschussbeteiligungen etc. sind seit langem Bestandteile von Vereinbarungen, was meinst Du also?

Was ich meine?
Pauschale Lohnsteigerungen ohne Leistungsbezug.
Tariflich vorgesehene Gehaltssteigerungen, zum Beispiel von Tarifgruppe 4.1 zu 4.2 erfolgen i.d.R. automatisch, ohne dass der Mitarbeiter was tun muss.
Solche Gehaltserhöhungen gehen VOR Erhöhung der Leistungszulage, soll heißen, wenn das begrenzte Budget einer Firma für Gehaltserhöhungen dafür drauf geht, guckt der fleißige Arbeiter in die Röhre...

gruss kelle!
 
Kelle schrieb:
Und wer redet von dem Geld, dass die Eigentümer investiert haben?
Das bekommen Sie doch phantastisch verzinst zur Zeit. Es geht auch bei den Verhandlungen nicht darum, den gesamten Gewinn haben zu wollen, sondern einen vernünftigen Ausgleich zwischen Kapital und Arbeit zu schaffen.

Oder von den Dividenden, die die Mitarbeiter selbst auf Vorzugsaktien einstreichen?
Hattest nicht gerade Du in Deinem letzten Post erst geschrieben, dass Gewerkschaften keine Leistungsorietierung kennen? Wenn Mitarbeiter Vorzugsaktien bekommen, ist das wohl die beste Leistungsorientierung schlechthin.

Und die Frage nach den Zeiten von Verlusten ist immer noch offen.
Verluste werden wohl dadurch kompensiert, dass man Personalkosten spart, oder war das in den letzten Jahren irgendwo anders?



Ein Fließband hat eine festgeschriebene Kapazität, da ist nix mit Produktivität steigern.
Du hast überhaupt keine Ahnung, wovon Du redest, oder? Wo früher 4.000 Arbeitsstunden nötig waren, um ein Auto zu bauen, sind es heute nur noch 2.200. Also schafft immer weniger Personal immer mehr. Warum sollten die also nicht mehr verdienen?

Dafür gibts ja auch den automatischen Aufstieg in den Tarifklassen, macht in Niedersachsen ca. 2% pro Jahr. Garantiert.
In welchem Tarifvertrag? Wie lange? Dein Niedersachsen liegt zumindest nicht in Deutschland. Bei den Verträgen der IG Metall geht das exakt bis zum 5. Jahr Betriebszugehörigkeit. Dann ist Feierabend. Die restlichen 40 Jahre würde ein Arbeiter exakt den gleichen Lohn bekommen...

Du kannst Dir ja mal spassehalber die Produktivitätskennzahlen bezogen auf Mitarbeiter bei einem beliebigen Industriebetriebs anschauen. Und dann schaust Du Dir mal die Entwicklungen der Brutto- und Nettoproduktivität an.

Gruss
Marty
 
Scowl schrieb:
Wenn sich die Ausschüttungen/Gewinne nicht mehr lohnen, wird auch niemand Risiken eingehen. => Es entstehen keine Arbeitsplätze.

Komisch, selbst Unternehmen, die Milliardengewinne machen und eine Eigenkapitalrendite von jenseits der 15% aufweisen, haben letztes Jahr keinen einzigen Arbeitsplatz geschaffen, im Gegenteil, sie haben abgebaut um noch mehr Rendite zu bekommen.

Ein Unternehmen, dass von seinen Mitarbeitern Lohnverzicht fordert und dafür verspricht, Arbeitsplätze zu schaffen und das dann nicht macht, gehört ausgenommen. Punkt. Aus.

Da jammern die Unternehmen, die Gewerkschaften halten sich jahrelang zurück, die Unternehmen bauen trotzdem fröhlich Arbeitsplätze ab und verlagern ins Ausland, verdienen dann Milliarden und jetzt sind die Gewerkschaften plötzlich böse, weil sie den Anteil nachträglich einfordern.

Wenn Du mir den rasen mähst, weil ich dir dafür ein Eis verspreche, es Dir aber nachher nicht gebe, bist Du dann der Böse, weil Du es beim nächsten mal vorher haben willst?

Marty
 
MartyMcFly schrieb:
Das bekommen Sie doch phantastisch verzinst zur Zeit.

Zur Zeit, Du sagst es.
Was vor fünf Jahren war oder in fünf Jahren sein wird, scheint keine Gewerkschaft zu interessieren.

MartyMcFly schrieb:
Wenn Mitarbeiter Vorzugsaktien bekommen, ist das wohl die beste Leistungsorientierung schlechthin.

Jo, die Mitarbeiter haben zwei Möglichkeiten:
Hohe Dividende und geringe bis gar keine Lohnsteigerung, oder gute Lohnsteigerung und kaum Dividende.
Na, was ist Dir lieber?

MartyMcFly schrieb:
Verluste werden wohl dadurch kompensiert, dass man Personalkosten spart, oder war das in den letzten Jahren irgendwo anders?

Und wo bleibt das Angebot der Gewerkschaften, die Gehälter zu senken?
Wer bei Gewinnen mehr Lohn fordert, muss konsequent auch Kürzungen bei Verlusten anbieten, aber Konsequenz und Gewerkschaften, naja, ähm...

MartyMcFly schrieb:
Du hast überhaupt keine Ahnung, wovon Du redest, oder? Wo früher 4.000 Arbeitsstunden nötig waren, um ein Auto zu bauen, sind es heute nur noch 2.200. Also schafft immer weniger Personal immer mehr. Warum sollten die also nicht mehr verdienen?

Hab ich nicht bezweifelt.
Nur ein Fließband hat seine konstante Geschwindigkeit, da gibts nix zu steigern, höchstens man baut nen neues Fließband ein.
Die Produktivitätssteigerung ist doch in Fabriken selten ne Folge fleißiger Arbeiter sondern die modernster Technik.

MartyMcFly schrieb:
In welchem Tarifvertrag? Wie lange? Dein Niedersachsen liegt zumindest nicht in Deutschland. Bei den Verträgen der IG Metall geht das exakt bis zum 5. Jahr Betriebszugehörigkeit. Dann ist Feierabend. Die restlichen 40 Jahre würde ein Arbeiter exakt den gleichen Lohn bekommen...

Ahja, so Klassensprünge von 3.3 auf 4.1 gibts wohl nicht?
Oder Sachen wie ERA, wo es nach obven kaum Grenzen gibt, wenn die Qualifizierung stimmt?

Ich hab ja nix gegen Lohnerhöhungen für fleißige, hab ja seit 2003 ca. 30% Einkommensteigerung hinter mir, aber größtenteils hart erarbeitet, im Gegensatz zu Gewerkschaften, die pauschal jeden faulenzer mit hochziehen.

gruss kelle!
 
Kelle schrieb:
Zur Zeit, Du sagst es.
Was vor fünf Jahren war oder in fünf Jahren sein wird, scheint keine Gewerkschaft zu interessieren.
jaja, Polemik pur.


Jo, die Mitarbeiter haben zwei Möglichkeiten:
Hohe Dividende und geringe bis gar keine Lohnsteigerung, oder gute Lohnsteigerung und kaum Dividende.
Na, was ist Dir lieber?
Solange die Firma komplett den Mitarbeitern gehört, wäre das völlig egal. Mir persönlich ist es auch egal, weil ich eh nicht nach Tarif bezahlt werde.

Und wo bleibt das Angebot der Gewerkschaften, die Gehälter zu senken?
Ach? Hast Du die letzten Jahre verpasst? Arbeitszeitverlängerungen ohne Lohnausgleich? Neueinstellungen ohne Tarif (VW 5000*5000 z.B) Was ist das für Dich?

Nur ein Fließband hat seine konstante Geschwindigkeit, da gibts nix zu steigern, höchstens man baut nen neues Fließband ein.
Die Produktivitätssteigerung ist doch in Fabriken selten ne Folge fleißiger Arbeiter sondern die modernster Technik.
Nee, is klar. Warum sind dann wohl noch überhaupt Arbeiter in den Fabriken?

Ahja, so Klassensprünge von 3.3 auf 4.1 gibts wohl nicht?
nein, die gibt es nicht. Zumindest nicht ohne Verhandlungen? Automatisch geht da nichts. Das sind nämlich Qualifikationsklassen. 1 ist ungelernte Hilfskräfte, 2 angelernte, 3 ausgebildetet etc.

Oder Sachen wie ERA, wo es nach obven kaum Grenzen gibt, wenn die Qualifizierung stimmt?
Und wenn sich mal einfach die Qualifikation nicht ändert, aber die Leistung? ERA ist auch was feines, aber von "kaum Grenzen" sollte man da nicht sprechen.

Ich hab ja nix gegen Lohnerhöhungen für fleißige, hab ja seit 2003 ca. 30% Einkommensteigerung hinter mir, aber größtenteils hart erarbeitet, im Gegensatz zu Gewerkschaften, die pauschal jeden faulenzer mit hochziehen.
Eine Gewerkschaft vertritt eben die, die nicht selber verhandeln können, weil sie nicht die Position und Stärke dafür haben. Aber Du handelst Dir deinen Vertrag jedes Jahr komplett selber aus, oder?

Gruss
Marty
 
Wenn ich den größten Teil der Beiträge hier lese wird mir schlecht.
Glaubt Ihr wirklich daran,daß Euer Arbeitsplatz sicher ist und Euer Chef Euch in Gold aufwiegt?
Gerade die IT Leute sollten doch schon mal irgedwo gehört haben,daß viele Firmen mit fertig ausgebildeten Fachleuten im Rahmen eines unbezahlten Praktikums ihre Projekte realisieren.
Da sich diese Praxis auch weiterhin durchsetzen wird,werdet auch Ihr feststellen,wie schnell man sich bei den "Sozialschmarotzern" wiederfindet.
In der heutigen Zeit gibt es IMMER Jemanden,der Eure Arbeit besser und vor allen Dingen BILLIGER macht.
Was wirklich läuft,oder eben auch nicht läuft,findet man natürlich nicht unbedingt bei Klamm.Vieleicht auch mal an anderer Stelle informieren.

MfG

euro2you

PS:Ich sah mich leider gezwungen,einige Renommee-Punkte zu vergeben.
 
euro2you schrieb:
Glaubt Ihr wirklich daran,daß Euer Arbeitsplatz sicher ist und Euer Chef Euch in Gold aufwiegt?

Das glaub ich nicht nur, das weiß ich!

euro2you schrieb:
Gerade die IT Leute sollten doch schon mal irgedwo gehört haben,daß viele Firmen mit fertig ausgebildeten Fachleuten im Rahmen eines unbezahlten Praktikums ihre Projekte realisieren.

Ich bin seit 2001 in der IT Branche tätig, da hab ich viel gehört und erlebt.
Aber sowas nicht.

euro2you schrieb:
In der heutigen Zeit gibt es IMMER Jemanden,der Eure Arbeit besser und vor allen Dingen BILLIGER macht.

Schwachsinn!
Bei Bedarf schick ich Dir nen Link zu nem Jobangebot wo die Leute keine passende Besetzung finden, weil Sie zu wenig zahlen wollen, ist seit gut zwei Jahren offen.

Oder wie wäre es mit der Mail die ich letztes Jahr bekam, mit der Aufforderung, mich bei der Firma zu bewerben, da sie keine Leute mit den passenden Wissen finden, und zufällig im Internet über mich gestolpert sind.

euro2you schrieb:
Was wirklich läuft,oder eben auch nicht läuft,findet man natürlich nicht unbedingt bei Klamm.Vieleicht auch mal an anderer Stelle informieren.

Was wirklich läuft, seh ich Tag für Tag an der Arbeit.
Alle Versuche, im Ausland billiger entwickeln zu lassen, enden im Chaos, generieren Megaaufwände und Kosten.
Mein Chef hat 3 Monate seine Vorgesetzten terrorisiert, damit er mich einstellen konnte...

So, jetzt bitte die Leier mit Ausnahme, Glück usw...

MartyMacFly schrieb:
Hast Du die letzten Jahre verpasst? Arbeitszeitverlängerungen ohne Lohnausgleich?

Ahja, wo denn? Der Standardtarifvertrag (IG Metall) steht in den alten Bundesländern immer noch bei 35 Wochenstunden.
Auf Arbeitszeitverlängeungen lassen sich doch Gewerkschaften nur ein, wenn eine Firma nen Standort dicht machen will, sonst nicht...


MartyMacFly schrieb:
Aber Du handelst Dir deinen Vertrag jedes Jahr komplett selber aus, oder?

Ich muss sagen, leider nein.
Klar, ne Gehaltslesung gibts jährlich, aber das wars.

Schlimm würde es erst dann werden, wenn es der Firma mies gehen würde.
Da kann ich nämlich nicht einfach zum Chef gehen, sagen "Ich verzichte zwei Jahre auf jeweils 6 Tage Urlaub und 2 € Stundenlohn, dafür will ich ne Jobgarantie."
Okay, zum Chef gehen könnte ich damit, aber dann kommt der Betriebsrat (IG Metall dominiert), stimmt dem Angebot meinerseits nicht zu.
Dann wird Personalabbau ausgehandelt, und meiner einer ist aufgrund Alter/Betriebszugehörigkeit/Familienstand einer der ersten der fliegt, ganz ohne Rücksicht auf Know-How und Leistung.
Danke an die Gewerkschaft.

gruss kelle!
 
@ Kelle
Ein gesundes Maß an Selbstvertrauen ist ja durchaus in Ordnung.
Aber meinst Du nicht,daß Du hier ein wenig übertreibst?
Jeder Arbeitnehmer ist ersetzbar,auch Du wirst es sein oder werden.
Gab es nicht mal einen Schlager,ich glaube von Udo Jürgens,in dem es hieß:....Ich weiß zwar nicht,wie´s ohne Sie hier geh´n soll,aber trotzdem wollen wir´s ab nächsten Ersten mal probiern (Fällt mir gerade ein: Vielen Dank für die Blumen)?
Du kannst Dir für Deinen Chef den A... aufreißen bis zum Hals;im Endeffekt wirst Du nur in diesen getreten.
Das ist die Marktwirtschaft die ihr alle wollt,solange es andere trifft.
Auch Du wirst mit jedem Tag älter und hast gegenüber der Nachfolgegeneration einen Leistungs- und Wissensdefizit.
Erzähl mir jetzt bitte nicht,daß Du Dich im gleichen Umfang weiterbilden kannst,wie es die Studenten an der Uni tun.
Du wirst Abstriche machen müssen:Leistung für den Chef oder Weiterbildung
Egal wie Deine Entscheidung ausfällt: Du bist weg vom Fenster.
Ich bin jetzt mal etwas unsachlich:Wenn Du doch der Leistungsträger,ohne den in der Firma nichts läuft,bist,dürfte es für Dich doch ein Leichtes sein,Lohnvorstellungen durchzusetzen,die in die Nähe der Gehälter des Vorstandes gehen.So wie ich Deine Ausführungen interpretiere ist die Firma ohne Dich nichts,also faktisch hälst Du die Firma am Leben,oder sehe ich das falsch?
Sollte dem nicht so sein,drängt sich mir die Frage auf,warum Du nicht ersetzbar sein solltest.

MfG

euro2you
 
euro2you schrieb:
Aber meinst Du nicht,daß Du hier ein wenig übertreibst?

Nö.
Ich hab was gegen dieses ewige Rumgejammer, wie schlecht es uns doch geht, ich sag einfach, mir geht es hervorragend.

euro2you schrieb:
Jeder Arbeitnehmer ist ersetzbar,auch Du wirst es sein oder werden.

Irgendwann vielleicht mal, auf absehbare Zeit nicht.
Und wenn ich ersetzbar werde, dann hab ich was falsch gemacht.

euro2you schrieb:
Du kannst Dir für Deinen Chef den A... aufreißen bis zum Hals;im Endeffekt wirst Du nur in diesen getreten.

Ups, ich hab wohl vergessen, dass Chef hier inzwischen ein Synonym für Arschloch ist.

euro2you schrieb:
So wie ich Deine Ausführungen interpretiere ist die Firma ohne Dich nichts,also faktisch hälst Du die Firma am Leben,oder sehe ich das falsch?
Sollte dem nicht so sein,drängt sich mir die Frage auf,warum Du nicht ersetzbar sein solltest.

Vollkommen falsch.
Aber versuch mal nen Fußballspieler auszuwechseln, wenn die Bank leer ist.
Soll heißen, ich bin auf nem Gebiet tätig, wo es keine Leute auf dem Jobmarkt gibt, die das können.
Ich beobachte immer so nebenbei den Markt:
Ca. 4 oder 5 freie Stellen im Schnitt in Deutschland bei 1 oder maximal 2 qualifizierten Bewerbern.
Als Fachinformatiker hab ich auch schon nen Diplominformatiker von nem sicher geglaubten Job geschossen, weil ich halt ne Rarität bin.

Und nun liegt es einzig und allein an mir, was aus mir wird.
Und meinen Wissensvorsprung auszubauen, mir neues anzueignen, ist Teil meines Jobs, gefördert und gefordert von meinem Chef.

gruss kelle!
 
@ Kelle
Wir werden wahrscheinlich nie auf einen Nenner kommen.
Ich gönne Dir Deine Stellung und natürlich auch das damit verbundene Gehalt.
Aus mir spricht kein Neid, da ich von Deinem Fach keinerlei Ahnung habe.Ich bin halt nur Handwerker.
Übrigens habe ich niemals Chefs als A....löcher bezeichnet.

MfG

euro2you
 
Ich bin seit 2001 in der IT Branche tätig, da hab ich viel gehört und erlebt.
Aber sowas nicht.
Dann schau Dir mal die Stellenangebote auf stepstone und monster.de an für IT-Jobs. Da sind mittlerweile 15% Angebote für unbezahlte Praktikantenstellen. Onvista etc. sind da Weltmeister drin, Projekte mit unbezahlten Praktikanten abzuwickeln.

Oder wie wäre es mit der Mail die ich letztes Jahr bekam, mit der Aufforderung, mich bei der Firma zu bewerben, da sie keine Leute mit den passenden Wissen finden, und zufällig im Internet über mich gestolpert sind.
Pah. Headhunter. Hättest Du dich mal bewerben sollen. Du hättest gelacht über die Konditionen. Das ist nichts Tolles.

Ahja, wo denn? Der Standardtarifvertrag (IG Metall) steht in den alten Bundesländern immer noch bei 35 Wochenstunden.
Ach, und die Absätze, in der eine Verlängerung auf 40 Wochenstunden möglich ist, hast Du nicht gelesen. Und die Arbeitszeitverlängerungen im öffentl. Dienst sind auch gerade an dir vorbeigegangen, oder?

Auf Arbeitszeitverlängeungen lassen sich doch Gewerkschaften nur ein, wenn eine Firma nen Standort dicht machen will, sonst nicht...
Nee, sie verschenken die natürlich. Sie rennen den Arbeitgebern hinterher um länger arbeiten zu dürfen.

Schlimm würde es erst dann werden, wenn es der Firma mies gehen würde.
Da kann ich nämlich nicht einfach zum Chef gehen, sagen "Ich verzichte zwei Jahre auf jeweils 6 Tage Urlaub und 2 € Stundenlohn, dafür will ich ne Jobgarantie."
Wieso kannst Du das nicht? mach es doch mal.
Okay, zum Chef gehen könnte ich damit, aber dann kommt der Betriebsrat (IG Metall dominiert), stimmt dem Angebot meinerseits nicht zu.
Der Betriebsrat muss da gar nicht zustimmen.

Dann wird Personalabbau ausgehandelt, und meiner einer ist aufgrund Alter/Betriebszugehörigkeit/Familienstand einer der ersten der fliegt, ganz ohne Rücksicht auf Know-How und Leistung.
Danke an die Gewerkschaft.
Stimmt, die Gewerkschaft ist schuld, wenn dein Arbeitgeber so blöd ist... Die Gewerkschaft ist auch schuld, wenn es deiner Firma schlecht geht.

Marty
 
MartyMcFly schrieb:
Dann schau Dir mal die Stellenangebote auf stepstone und monster.de an für IT-Jobs. Da sind mittlerweile 15% Angebote für unbezahlte Praktikantenstellen. Onvista etc. sind da Weltmeister drin, Projekte mit unbezahlten Praktikanten abzuwickeln.

Und?
Der Preis bildet sich immer über Angebot und Nachfrage.
Wenn Leute so drauf sind, dass sie ihre Arbeitskraft für 0 € anbieten, ist das nicht mein Problem oder ein Problem der Wirtschaft.

Abgesehen davon...
Du suchst ne Putzfrau.
Welche stellst Du ein?
Die die 20 € die Stunde verlangt, oder die die 2 € haben will? Ausgehend davon, dass die Bude bei beiden danach gleich sauber ist.

MartyMcFly schrieb:
Pah. Headhunter. Hättest Du dich mal bewerben sollen. Du hättest gelacht über die Konditionen. Das ist nichts Tolles.

Ich staune über Dein fundiertes Unwissen.
Es war eine Mitarbeiterin der Firma, die gesucht hat.
Konditionen - keine Ahnung, hatte ja nen Job.

MartyMcFly schrieb:
Ach, und die Absätze, in der eine Verlängerung auf 40 Wochenstunden möglich ist, hast Du nicht gelesen.

Meinst Du die, wo man entsprechend mehr Geld bekommt? Stimmt, die gibts...

MartyMcFly schrieb:
Und die Arbeitszeitverlängerungen im öffentl. Dienst sind auch gerade an dir vorbeigegangen, oder?

Das nicht, aber der Grund dafür liegt doch in den leeren Arbeitgeberkassen, so dass die Gewerkschaften eh keine Wahl hatten...

MartyMcFly schrieb:
Nee, sie verschenken die natürlich. Sie rennen den Arbeitgebern hinterher um länger arbeiten zu dürfen.

Besser wäre das manchmal, dann würde die Forderung nach mehr Lohn bei Gewinnsteigerung auch berechtigt und nachvollziehbar.
Aber nur nehmen wollen, niemals geben, sowas ist mir suspekt.

MartyMcFly schrieb:
Der Betriebsrat muss da gar nicht zustimmen.

Ahja?
Bei Personalsachen ist die Zustimmung des Betriebsrats erforderlich.
Und ein neuer Arbeitsvertrag muss über den BR laufen...

MartyMcFly schrieb:
Die Gewerkschaft ist auch schuld, wenn es deiner Firma schlecht geht.

Jo.
Wenn Firma X aufgrund von Umsatzrückgängen oder was auch immer Verluste macht, deshalb Sparpläne erstellen muss, da fängt die Gewerkschaft erstmal mit nem Streik an, was das Unternehmen noch mehr zurückwirft, anstatt sich mit dem Arbeitgeber zusammenzusetzen und nen ordentlichen Plan auszuarbeiten.

gruss kelle!
 
So,
alles gelesen, dief durchgeatmet, nochmal gelesen und dann meld ich mich doch zu Wort.

@Kelle : Meinen herzlichen zu deinem Job und deinem gesunden Selbstbewußtsein, doch nicht jeder der seinen Job verliert ist selbst schuld daran
Kelle schrieb:
Irgendwann vielleicht mal, auf absehbare Zeit nicht.
Und wenn ich ersetzbar werde, dann hab ich was falsch gemacht.
- das kann dir auch gut passieren, dadurch das die Firma sch*** baut. Ausserdem ist jeder ersetzbar (und das stimmt wirklich) !

Davon abgesehen vergleicht ihr hier irgendwie oft auch Äpfel mit Birnen (jau, 5,- in die Phrasen-Sau) - Kelle spricht hier von einem hoch spezialisierten Beruf, MartyMcFly eher von dem normalen Arbeitnehmer/Handwerker/Angestellten - Jungs das könnt ihr nicht unbedingt vergleichen. Und bevor jemand anfängt, dann sollen sich die "Normalos" doch spezialisieren, nicht allen steht das offen. Wenn du 9,8 Stunden bei Mannesmann schuftest um deine Familie zu ernähren ist es schwierig dann noch nebenbei gross Weiterbildung zu betreiben (es sei denn du willst deinen Familie gar nicht mehr sehen).
Hinzu kommt, dass ich von den Gewerkschaften selbst nicht soooo viel halte, aber wenn hier jemand gegen das ständige Gejammer ist, mir geht das Gejammer unserer Manager fürterlich auf den S***. Klar muss einen Firma Gewinne einfahren um zu bestehen, aber ich beobachte den Markt auch etwas - und ich sehe zwar das Firmen von Jahr zu Jahr höhere Gewinne machen und trotzdem keine neuen Arbeitsplätze schaffen. Und das hat nichts mit den Gewerkschaften zu tun.

Wer 30% Gehaltserhöhung in wenigen Jahren hat (wurde doch irgendwo gesagt), der kann leicht reden - bei mir warens in den letzten 2 Jahren wieder mal Nullrunden, bei GewinnSteigerungen der Firma um 36% und über 40%. Und das sehe ich nicht grade als Zeichen dafür das die Gewerkschaft hier sonderlich Druck ausübt, oder ?

Und sorry:

Zitat:
Zitat von MartyMcFly
Ach, und die Absätze, in der eine Verlängerung auf 40 Wochenstunden möglich ist, hast Du nicht gelesen.

Zitat von kelle
Meinst Du die, wo man entsprechend mehr Geld bekommt? Stimmt, die gibts...

Das ist ein wenig blauäugig, mehr Geld gibts da nicht, das ist der Sinn einer Arbeitszeitverlängerung - das Gehalt bleibt gleich, die Stunden gehen hoch. Bedeutet das der Stundenlohn damit sinkt.
Einer Arbeitszeitverlängerung mit gelichzeitiger Erhöhung des Gehaltes stimmt normalerweise kein Arbeitgeber zu (warum auch, bringt ihm ja nix).

Kurz gesagt: Es gibt eine riesige Grauzone und ihr streitet euch hier über Pechschwarz und Persilweiss :)evil: ) - jeder Seite versucht das Beste für sich rauszuholen und ich sehe im Moment die Arbeitgeber am längeren Hebel sitzen und nicht die Gewerkschaften. Punkt und Aus ;).

(PS: Der Beitrag enthält keine persönlichen Angriffe :evil: )
 
Agroschx schrieb:
Ausserdem ist jeder ersetzbar (und das stimmt wirklich) !

Tststs, immer diese Gerüchte.
Aber vielleicht spezifiziere ich das etwas: Ersetzbar, ohne Verlust für die Firma, ist nicht jeder.

Agroschx schrieb:
Das ist ein wenig blauäugig, mehr Geld gibts da nicht, das ist der Sinn einer Arbeitszeitverlängerung - das Gehalt bleibt gleich, die Stunden gehen hoch. Bedeutet das der Stundenlohn damit sinkt.

Dann erkläre mir mal, warum im Jahre 2006 und 2005 noch standardmäßig 35 Stundenwochen Verträge iun Niedersachsen rausgehauen werden, wenn es angeblich möglich ist, die Leute 40 Stunden für 35 Stundenlohn arbeiten zu lassen.

Agroschx schrieb:
Einer Arbeitszeitverlängerung mit gelichzeitiger Erhöhung des Gehaltes stimmt normalerweise kein Arbeitgeber zu (warum auch, bringt ihm ja nix).

Gerüchte, Gerüchte...
Man hat ne Abteilung mit 7 Mitarbeitern a 35 Stunden.
Die Arbeitsbelastung steigt, die Leute kommen in Überstunden.
Irgendwann wird beschlossen, man stellt ne achte Person ein. Die anderen schieben weiter Überstunden.
Es findet sich kein brauchbarer Bewerber für den Job.
Man setzt die sieben Mitarbeiter auf 40 Stunden bei vollem Gehaltsausgleich, weil 7*40 = 8*35

Oder nimm ne Gruppe mit wei Leuten, die immer 5 bis 8 Überstunden pro Woche schieben.
Ob die Firma nun ständig Überstunden auszahlt, oder die Verträge verlängert, ist gleich, nur der Angestellte ist zufriedener.

Btw. bei uns sperrt sich da der Betriebsrat, weil durch Arbeitszeritverlängerung mit Lohnausgleich evtl. Neueinstellungen verhindert werden.

gruss kelle!

Nachtrag Arbeitszeiten:
IG Metall schrieb:
Metallindustrie
Wöchentliche Arbeitszeit

In den westlichen Bundesländern: 35 Stunden

In den östlichen Bundesländern: 38 Stunden

Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit kann im Westen und im Osten auf bis zu 40 Stunden ausgeweitet werden - je nach Tarifgebiet für 13 % bzw. 18 % der Beschäftigten eines Betriebes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kelle schrieb:
Tststs, immer diese Gerüchte.
Aber vielleicht spezifiziere ich das etwas: Ersetzbar, ohne Verlust für die Firma, ist nicht jeder.

Leider keine Gerüchte, sondern meine Erfahrung - aber wie gesagt das ganze ist nicht immer objektiv (das maße ich mir nicht zu). Beispiel: Wir hatten einen Kollegen, der absoluter Spezialist in einem Bereich war, jahrelang wurde auch ein Nachfolger gesucht, aber keiner gefunden ... er war somit "unersetzbar" geworden. Der Kollege ist leider (zu jung) verstorben - und *bumm* man merkte das doch niemand völlig unersetzbar war ! (Ist zwar ein böses Beispiel, aber das hat mir das wieder ins Bewußtsein gebracht)

kelle schrieb:
Gerüchte, Gerüchte...
Man hat ne Abteilung mit 7 Mitarbeitern a 35 Stunden.
Die Arbeitsbelastung steigt, die Leute kommen in Überstunden.
Irgendwann wird beschlossen, man stellt ne achte Person ein. Die anderen schieben weiter Überstunden.
Es findet sich kein brauchbarer Bewerber für den Job.
Man setzt die sieben Mitarbeiter auf 40 Stunden bei vollem Gehaltsausgleich, weil 7*40 = 8*35

Ich mag deine Art zu diskutieren ja, zumindest kann man das mit dir, ohne gleich ne schlechte Bewertung zu erhalten ;) - aber... sei so nett und sag nicht zu allem Gerücht, was du nicht mitbekommen hast.
Nicht alles was du noch nicht erlebt hast ist ein Gerücht.
Beispiel: Die Firma eines Freundes und auch meine Firma: Grundarbeitszeit sind 39,5 Stunden (sind halt nicht im öffentlichen Dienst :evil: ) - Überstunden waren bei beiden Firmen nötig geworden, da die Bücher vollsind, das Personal innerhalb von 2 Jahren aber 20% reduziert wurde. Folge waren erst bezahlte Überstunden, dann unbezahlte Überstunden (die man theoretisch abbauen kann.). Anfang des Jahres wurde dann entschiden, dass die Arbeitszeit bei der einen Firma auf 41,5 Stunden erhöht wird, ohne Lohnausgleich. Bei meiner Firma ist dies jetzt im Gespräch.
Du siehst, nicht alles was du nicht kennst ist ein Gerücht - es ist halt so, das verschiedene Menschen durchaus verschiedene Erfahrungen machen können.

Achja, und um auf das Thema zurückzukommen, die Gewerkschaften konnten hier gar keinen Druck ausüben :evil: