Wissen, das man im Leben bestimmt nie braucht.

raptor230961

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24 Juli 2016
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Es gibt zahllose "Weisheiten", die man eigentlich nie braucht. Dinge – die aber trotzdem wissenswert bzw. interessant sind. Frei nach dem Motto: Wo kommt eigentlich der Spruch „Alles in Butter“ her, warum gibt man sich in Europa die Hand, warum steht für Männer blau und für Frauen Rot und rosa … Hier kann man solche Dinge schreiben.

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"Rot und Blau / Rosa und Hellblau":
Warum sind heute männliche Babys in Hell-Blau und weibliche Babys in Rosa gekleidet? Warum steht für Männer die Farbe Blau und für Frauen die Farbe Rot?
Nun, eigentlich ist es genau umgekehrt: Blau steht für Frauen und Rot steht für Männer!

Im antiken Rom trugen die Cäsaren Roben, die „Purpur“ waren. Die Färbung kommt von der Purpurschnecke. Aus 12.000 Purpurschnecken ließen sich 1,5 Gramm des Farbstoffes gewinnen. Der hiermit gefärbte Stoff erreicht alle Rot-Farben: Rot, Violett, Lila … Die meisten Cäsaren hatten diese „Purpur-Gewänder für sich reserviert. Allen anderen Bürgern und Adeligen war es bei der Todesstrafe verboten, Purpur-Gewänder zu tragen.
Rot war in der Antike die Farbe des Krieges (Planet und Gott des Krieges - Mars). Die meisten Banner, Schilde, … waren Rot – wie das im Krieg vergossene Blut. So auch der römische goldene Adler auf rotem Grund.

Auch der Begriff „Rothäute“ kommt daher, dass die Krieger ihr Gesicht und ihre Brust vor der Schlacht rot anmalten.
Im späten Mittelalter und den folgenden Jahrhunderten wurde dieses System übernommen: Die Uniformen waren sehr oft in Rot gehalten (britische „Rotröcke“, britischen „Bärenfellmützen“, die „Royal Canadian Mounted Police!, die roten Hosen der Franzosen bis zum ersten Weltkrieg, … Die Räumlichkeiten in Kriegsschiffen waren meist Rot. Beides – sowohl die Uniformen als auch die Räume, in denen die Kanonen vertäut waren – hatten den Sinn, dass man das Blut der Kameraden nicht so sehen kann. Dass der Schock der Soldaten in der Schlacht gemindert wird - die Kampfkraft erhalten bleibt.
Auch in der zivilen Mode war meist vorgegeben, dass die Herren Rot – und die Frauen Blau trugen. Die wenigsten Flaggen Europas tragen und trugen Blau – Überwiegend ist das Rot vertreten. Nur wenige Flaggen enthalten kein Rot. Politik ist eben zu jener Zeit – bis heute vor allem eine Domäne von Männern.
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Uniform der britischen Armee - heute noch als Wachen vor den königlichen
Palästen, beim Wachwechsel und der Veranstaltung "Trooping The Colour"
- der Geburtstags-Parade der Königin zu sehen


Bei den Frauen bedeutete es Rot zu tragen, dass man dem „ältesten Gewerbe der Welt“ nachging (Rote Schuhe). Dass man sich eine Schuld zugezogen hatte. (z.B. zu sehen im Roman „Der scharlachrote Buchstabe“.)
Blau steht für „ehrenwerte“ Frauen: Blau ist früher eine überaus wertvolle Farbe gewesen. Ohne die moderne Chemie war es sehr aufwendig, für Gemälde, Gewänder, Statuen … eine dauerhafte Farbe Blau herzustellen. Einer der wenigen Quellen war Lapislazuli (Persien und Indien). Entweder man verwendete den Stein oder das zerstoßene Gestein als Puder für eine Farbe.
Die Farbe Blau kommt aus dem Christentum. Blau steht tausende von Jahren für die „Jungfrau Maria“. Auf beinahe allen Bildern wird die „Muttergottes“ in blauen Kleidern dargestellt.
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Jungfrau Maria

Heute trägt die Braut weiß – früher war es so, daß die Kinder weiß trugen. Egal ob Jungen oder Mädchen – beide trugen (wenn man es sich leisten konnte) weiße Kleider – oder die weißen Matrosenuniformen. Selbst der deutsche Kaiser trug als kleiner Junge ein weißes Kleid:
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Vor allem zwischen den beiden Weltkriegen kamen unter anderen auch preiswerte Pastellfarben durch moderne Chemiewerke und moderne Textilwerke auf den Markt. Schnell wurde es zur Mode, dass die Babys nun anstatt der weißen Kleidung die neuen Farben trugen: Die Jungen bekamen rosa Strampelanzüge, Schühchen und Kinderwagen – die Mädchen Hellblaue.

Diese Farbgebung macht Sinn: Rosa ist ein abgeschwächtes Rot, das für das kriegerische, für Vitalität und Kraft steht und damit als eher männlich interpretiert werden könnte. Blau hingegen ist in der christlichen Ikonografie die Farbe der Muttergottes Maria. Allerdings setzte sich das maritime und gegen Schmutz recht unempfindliche Blau zunehmend als „Männerfarbe“ durch: Erst Matrosenanzüge, später auch „Blaumänner“ oder „Blue Jeans“ besetzten die Farbe immer stärker als maskulinen Ton. Zudem wurde es Anfang des 20. Jahrhunderts populär, kleine Jungen in den blauen Matrosenanzügen zu kleiden – so dass für Mädchen zwangsläufig nur das Rosa und das Rot übrig blieb. Zumal die Uniformen der Soldaten nicht mehr die auffälligen Farben trugen – es setzten sich immer mehr die grünen Tarnfarben durch.
Ein endgültiger Anstoß für den „Farbwechsel“ kam durch einen Skandal im Weißen Haus: „Mamie Eisenhower – die Gattin der US-Präsidenten Dwight D. „Ike“ Eisenhower liebte die Farbe Rosa. Sie brach das ungeschriebene Gesetz, dass man als First Lady Blau zu tragen hatte. Sie erschien bei dem Amtseinführungsball 1953 in einer puderrosa Robe. Eben dieser Farbton wurde als "First Lady Pink" zu einer der beliebtesten Farben der 50er-Jahre.
Auch bei der Einführung der „Barbie-Puppe“ 1959 war der Karton in Rosa gehalten. Immer selbstverständlicher wurde es, dass die Farbe des Krieges zur Farbe der Liebe wurde. Dass für Männer Blau steht – und dass Frauen Rot tragen. Für männliche Babys Hellblau steht und für weibliche Babys Rosa steht.

Einen "Rückschritt" gab es, als Homosexuelle mit Rosa in Verbindung gebracht wurden. Ein Schritt, der übrigens von den NAZIs kommt: In den KZs mussten Homosexuelle (Im Gegensatz zu den gelben Stern der Juden) den "rosa Winkel" bzw. das "rosa Dreieck" tragen.
Den Mut, auch noch heute für seine Sexualität einzustehen, sich zu "outen" - da ist der Schritt nicht weit, dass gerade ein homosexueller Mann für seine Ansicht ganz offen auch zum "Rosa" steht. Den Mut, die Vorwürfe mit "Rosa-Tutu", den "werf´ich Dich mit Watterbäuschchen"... so umzudrehen, dass Rosa zur eigenen Farbe übernommen wurde. Heute steht jedoch vor allem die "Regenbogenflagge" für Homosexualität.

Aber am einfachsten läßt sich die alte Formel an der deutschen Sprache erkennen.
Zur Erinnerung:
Heute: rot = weiblich - blau = männlich
Früher jedoch: blau = weiblich - rot = männlich:



"Die" blaue Erde,
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Und:
"Der" rote Mars (auch der griechische Kriegsgott)
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Woher kommt der Spruch: „Alles in Butter“?
Heute steht der Spruch dafür, dass alles in Ordnung ist. Es gibt einfach keine größeren Probleme.

Früher – in der Antike und im Mittelalter gab es keine so guten Straßen wie heute. Auch die Transportmittel waren absolut nicht geeignet, zerbrechliche Waren zu transportieren. Man transportierte alles in holprigen Ochsenwagen ohne jegliche Federung und auf kleinen Holz-Schiffen, die bei einem Unwetter stark schaukelten. Die Wagen durchquerten die holprigen Waldwege und überquerten die Gebirge meist auf engen ungepflegten Stolperwegen, die immer wieder von Lawinen beschädigt wurden. Etwas so empfindliches, wie Gläser, Flaschen, Porzellan ging eigentlich immer zu Bruch. Es kamen immer nur Scherben am Ende des Weges an. Der Kaufmann war gescheitert. Sein ganzes investiertes Geld war weg.
Clevere Kaufmänner verbanden daraufhin die zu transportierenden zerbrechlichen Waren mit einem handelsüblichen Produkt: Mit Butter! Wenn man die Gläser in einem Faß in Butter eingroß und die Butter daraufhin bei „durchschnittlichen Temperaturen“ relativ weich erstarrte (nicht zu hart und nicht zu flüssig) – dann überstanden die zerbrechlichen Waren fast jeden Stoß.
Die Waren waren nach dem holprigen Transport in Ordnung – sie waren gut aufgehoben - „alles war in Butter“.
 
Warum geben wir uns zur Begrüßung die rechte Hand?
Das Händeschütteln ist wohl so alt wie die Menschheit. Da die Mehrheit der Menschen „Rechtshänder“ sind führen die Meisten ihre Hieb-, Stich- und Schußwaffen (Pistolen) mit der rechten Hand. Man streckt also dem Anderen seine leere rechte Hand entgegen, um zu zeigen, daß man zumindest in diesem Moment keine Waffe in seiner „Waffen-Hand“ hinter seinem Rücken trägt, um seinen Gegenüber überraschend anzugreifen. Es ist gerade relativ ungefährlich, miteinander zu verhandeln – oder auch nur ein Gespräch zu führen.
Das ist so in unsere Kultur eingegangen, dass man auch heute zumindest im europäisch geprägten Ländern automatisch seinem Gegenüber die Hand gibt. Auch heute, wo man eigentlich nur selten angegriffen wird gibt man aus Höflichkeit jedem Menschen zur Begrüßung seine rechte Hand.

Nur in Zeiten von Seuchen – wo man sich anstecken kann vermeidet man diesen körperlichen Kontakt zu anderen Menschen. Da wäre die asiatische Begrüßung hygienischer: eine kurze höfliche Verbeugung.
 
Es gibt zahllose "Weisheiten", die man eigentlich nie braucht. Dinge – die aber trotzdem wissenswert bzw. interessant sind. Frei nach dem Motto: Wo kommt eigentlich der Spruch „Alles in Butter“ her, warum gibt man sich in Europa die Hand, warum steht für Männer blau und für Frauen Rot und rosa … Hier kann man solche Dinge schreiben.

zB Wie eine Beziehung funktioniert.
Jeder lebt in Freiheit und tut was er will.
 
„Torschlusspanik bekommen“
Als „Torschlusspanik bezeichnet man die auftretende Angst, etwas wichtiges zu verpassen.

In früheren Zeiten waren Städte von Stadtmauern und Wehrtürmen umgeben. In die Stadt kam man nur durch die Stadt-Tore. Noch zum 19. Jahrhundert wurden abends die Tore der Stadt geschlossen. Stadtbewohner, die zu spät zurückkehrten, mussten vor den Stadtmauern übernachten. Sie waren Räubern und wilden Tieren schutzlos ausgeliefert. In einigen Städten (z.B. Hamburg) beließ man es auf eine Einlassgebür, die man dann zahlen musste. Umgekehrt mussten Fremde – die keine Unterkunft gefunden hatten bis dahin die Stadt verlassen haben. Sie verfielen in „Panik“, wenn sie an einem bereits verschlossenen Tor angelangt waren und mit einer heftigen Strafe rechnen mussten.
 
„Alles für die Katz‘“
Alles für die Katz´ ist, wenn man eine Arbeit oder Aufgabe übernimmt - und die Mühe, die man sich dabei gibt, vergeblich ist und am Ende nichts bringt.

Zurückzuführen ist dieser Spruch auf die sehr bekannte Geschichte „Der Schmied und die Katze“. Diese Erzählung stammt vom Fabelerzähler Burkard Waldis (1490-1556). In dieser Geschichte überlässt es der Schmied den Kunden, wie viel sie ihm für seine Arbeit zahlen. Er vollbringt eine sehr gute Arbeit - nur will keiner etwas bezahlen und sagt lediglich „Danke.“ So schafft sich der Schmied eine dicke Katze an. Er hält sie in seiner Werkstatt und jedes Mal, wenn ein Kunde nur „Danke“ sagt anstatt etwas Geld zu geben, sagt der Schmied seiner Katze: „Katz‘, das geb‘ ich dir.“ Das geht nicht lange – und die Katze ist verhungert.
 
"Aller guten Dinge sind drei"

Bedeutung:
Es ist die Rechtfertigung dafür, daß man etwas zum dritten Mal macht oder versucht. Alles, was man zum dritten Mal macht, kann einfach nur gut gehen.

Herkunft:
Die Zahl drei hatte große Bedeutung im germanischen und mittelalterlichen Rechtswesen. Damals wurden Volks- und Gerichtsversammlungen drei Mal im Jahr abgehalten und jeder Angeklagte wurde drei Mal vorgeladen, bevor er in seiner Abwesenheit verurteilt wurde.

Weitere Bedeutungen der Zahl drei: Die drei Kreuze: Die Drei Kreuze auf Golgatar. (Jesus wurde mit 2 Verbrechern gekreuzigt.) Auf der Bühne wünscht man sich Glück, indem man „Toi, toi toi“ ausspricht. Die Dreifaltigkeit (Gott, Sohn und Heiliger Geist), Drei Menschen sind die kleinste Gruppe, in der bei Abstimmungen eine absolute Mehrheit den Ausschlag für eine Entscheidung geben kann. Das „Triumvirat“ (das Bündnis von drei Personen wie Cäsar, Pompeius und Crassus). In der Natur: „Wachsen – Fruchtbarkeit – Vergehen“, Kindheit, Erwachsenheit, Alter oder auch zunehmender Mond, Vollmond, abnehmender Mond. In der Märchenwelt: Die drei Söhne oder Töchter des Königs oder des Müllers – Drei Wünsche der guten Fee oder des Djinn – Drei zu bestehende Prüfungen …
 
"Geld auf den Kopf hauen"
Wenn einer sein Geld ausgibt, „raushaut“, „unters Volk bringt“, „verkloppt“, „verschwendet“, „verspielt“ … Wenn er „sehr verschwenderisch mit Geld umgeht“ und dieses „leichtfertig ausgibt“ – dann „haut er das Geld auf den Kopf“.

Im 16. bis zum 19. Jahrhundert war die territoriale und Zersplitterung der deutschen Länder auf ihrem Höhepunkt. Jeder Landesfürst, Bischof, König und jede Hansestadt prägte einfach selbst seine Münzen. War es davor üblich, dass nur die mächtigsten sächsischen und bayerischen Fürsten und Könige dieses Recht hatten, hielt sich dies nicht während der Zersplitterung. Einfach jeder Regent ließ eigene Münzen anfertigen, die unterschiedlich groß, schwer und wert waren.
Auf dem Markt, in der Kneipe „schlug“ / "haute" man meist beim Bezahlen das Geld für andere gut sichtbar in die Hand des Gegenübers oder auf den Tisch. Man hatte so genug Zeugen, dass die Rechnung hiermit bezahlt war. Es war schwer zu behaupten, man hätte das Geld noch nicht bekommen.
Auf den Münzen war auf einer Seite ein Portrait des Regenten zu sehen und auf der anderen Seite die Währung und der Wert. Da es zu dieser Zeit zu viele verschiedene Währungen – und damit zuviele Werte der Münzen gab, war es um Verwechselungen oder Missverständnisse zu vermeiden beim Bezahlen üblich, die Münzen mit dem Nennwert gut sichtbar nach oben hinzulegen – zu „hauen“. Die andere Seite, auf der in der Regel der Kopf des Landesherren abgebildet war, befand sich somit unten.
Im wahrsten Sinne des Wortes waren die Münzen auf den Kopf (des Regenten) „gehauen“ – konnte man das „Geld auf den Kopf hauen“.
 
„Jacke wie Hose sein“
Das sagt man, wenn einem alles vollkommen egal ist.

Verwendet wird diese Redensart seit dem 17. Jahrhundert. Damals wurden Hosen und Jacken aus unterschiedlichen Stoffen gefertigt und nicht aus dem gleichen, wie wir das heute von Hosenanzügen kennen. Als Schneider dann im 17. Jahrhundert anfingen, den gleichen Stoff für Jacke und Hose zu nutzen, setzte sich die Redensart: das ist mir „Jacke wie Hose“ durch.
 
„Von der Pike auf“
Ob im Kartenspiel oder der „Piks“ beim Doktor – beides geht auf das französische Verb „piquer“ (stechen) zurück. Auch der Ausdruck „Spießbürger“ und die Spießgesellen gehen auf die Pike zurück. Selbst der „Spieß“ (die „Mutter“ der Kompanie) bei der Bundeswehr – ein Unteroffiziersrang, der die Truppe zusammenhalten soll – geht auf die Pike zurück. Die „pique“ – der Spieß war eine Weiterentwicklung des Speeres. Der „Wurf-Speer“ wurde zu einer Nahkampfwaffe, die am Mann bleibt. Der Speer wurde verlängert und die einfache Speerspitze wurde für den Nahkampf und der Abwehr der Kavallerie immer weiterentwickelt.
Die „Pike“ war im Mittelalter eine etwa 4 Meter lange Lanze. Die relativ billige Waffe war eine effektive Waffe, die leicht handhabbar war. Nach wenigen Stunden der Ausbildung war der „Pikenier“ – der Träger der Pike einsatzbereit. Diese Pikeniere bildeten zusammen mit den „Musketieren“ das Heer. Pikeniere waren die unterste Schicht der Landsknechte und hatten die gefährlichste Aufgabe im Kampf zu leisten. Ein Pikenier einzeln war militärisch wertlos. Eine zusammengeschweißte Einheit von hunderten oder gar tausenden Pikenieren galten zu jener Zeit als unüberwindlich. Solange die Aufstellung zu einer Wand von Pikenieren standhielt – die Formation nicht „aufgebrochen wurde war es unmöglich diese Einheit zu überwinden. Eine Einheit Pikeniere waren zu jener Zeit die einzige Antwort auf die gefürchtete schnelle Kavallerie. Da Schußwaffen (Musketen – „Musketiere“) und die Artellerie nicht zielgenau (bei regnerischem Wetter unzuverlässig) und auch relativ selten waren bildeten die Piken an der Front die einzige Abwehr gegen die Reiterei. Ein Angriff der Pferde auf eine Einheit der Pikeniere bedeutete schwere Verluste - für die Kavallerie.
Stießen die Pikeniere auf eine Einheit gegnerische Pikeniere lösten sich die geordneten Formationen schnell auf. Es war eine Schlacht Mann gegen Mann – so ziemlich ohne Regeln. Ob mit Pike, Messer .. oder mit den Zähnen oder der bloßen Hand - jeder versuchte im wahrsten Sinne des Wortes sein Leben zu erhalten und den Gegner mit wirklich allen Mitteln zu vernichten. Nur wer den Kampf überlebte hatte die Chance in der Rangordnung aufzusteigen. Der überlebende Pikenier bekam nach einigen Schlachten die Chance, aufzusteigen. Er wurde zum Musketier – zum Unteroffizier vielleicht zum Offizier und einige wenige sogar zu Heerführern. Die Redensart „von der Pike auf“ kam um 1650 auf. Sie wurde schnell auch auf andere Bereiche übertragen.

So gilt auch heute noch: Wer seine berufliche Ausbildung von unten durchlaufen oder sich ein Thema gründlich erarbeitet hat, kennt sein Metier „von der Pike auf“: Er ist ein Fachmann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Eigentümer des Bienenschwarms darf bei der Verfolgung [dieses Bienenschwarmes] fremde Grundstücke betreten.

§ 962, Satz 1 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
 
Die Mehrheit dieser Worte sind mir bekannt. Hilft aber leider nicht weiter... :ugly:
 
Legendäres Nokia 3310 -Handy aus dem Jahr 2000 soll quasi immer noch populär bei Schattenmenschen sein, weil es die Nummer des Anrufers nicht beim Empfänger anzeigt. :roll:
 
"Einen Kater haben"
Wer einen Kater hat der leidet unter den unangenehmen Nachwirkungen übermäßigen Alkoholkonsums.

Wer bei dem Spruch an das Tier denkt, liegt allerdings total daneben, denn der Ursprung ist auf „Katarrh“, eine Schleimhautentzündung, zurückzuführen. Da die Symptome für die Schleimhautentzündung und die Folgen von zu viel Alkohol oder Rauschmitteln ähnlich sind, wurde einfach „Ich habe einen Katarrh“ gesagt. Daraus wurde mit der Zeit „Kater“, möglicherweise wegen der sächsischen Aussprache.
 
Botanisch gesehen gehören weder Erdbeere, noch Himbeere noch Brombeere zu den Beeren, dafür aber Melone, Banane, Tomate und Paprika ...
 
„Sich vom Acker machen“
Sich davonstehlen, sich drücken.

Die Schlachtfelder waren früher vor allem Äcker. Ob in der Antike, im 30 jährigen Krieg, Waterloo, … Es war eher seltener, dass Gefechte in Städten oder im Wald ausgefochten wurden. Man belagerte eine Stadt – aber man führte keine geordnete Schlacht in der Stadt. Es war für den Oberbefehlshaber einfach zu schwierig, die Formationen aufzustellen, den Überblick über die erforderlichen Maßnahmen zu behalten, wenn man keine Sicht über das Schlachtfeld hatte. Wenn Häuser und Bäume sie Sicht nahmen. Wenn verborgene feindliche Truppen überraschend den angeblich schon entschiedenen Schlachtverlauf wieder wendeten.
Soldaten, die desertierten stahlen sich von der Truppe fort und verließen das Schlachtfeld – dem Acker. Zu gut Deutsch: Sie machten sich vom Acker.